Zur Optimierung ihrer Abläufe und Verfahren setzt die Wirtschaftsrechtskanzlei ECKERT zunehmend auf die Unterstützung durch KI. Dabei arbeitet ECKERT mit BEAMON von BRYTER, um zentrale Prozesse zu verbessern und ihre Teams mit einem eigenen KI-Arbeitsplatz auszustatten.

KI ist im Rechtsmarkt angekommen – und nun auch im Insolvenzbereich. Der Insolvenzmarkt gehörte zu den ersten, die von der Digitalisierung profitierten, und Insolvenzverwalter arbeiteten bereits früher als ihre Kollegen mit digitaler Unterstützung. Das Gleiche gilt nun für Künstliche Intelligenz: Im Insolvenzrecht findet diese fruchtbaren Boden und großes Potenzial.

So etwa bei der deutschlandweit tätigen Kanzlei ECKERT, die begonnen hat, KI als festen Bestandteil in ihre tägliche Arbeit zu integrieren.

Aus Tradition gewachsen …

ECKERT ist seit Jahrzehnten eine feste Größe im deutschen Insolvenz- und Restrukturierungsrecht. Gegründet 1992 ist die Kanzlei mit mehr als 160 Mitarbeitenden an zahlreichen Standorten Deutschlands aktiv.

Ein wichtiges Element ist dabei das interdisziplinäre Team: Im Insolvenz- und Wirtschaftsrecht kommen verschiedene Fachbereiche und Perspektiven zusammen. Die Spezialisten von ECKERT werden sowohl beratend auf Unternehmensseite als auch als Insolvenzverwalter und Sachwalter tätig.

… mit Technologie skaliert

Zugleich setzt ECKERT auf die Integration von Technologie in juristische Arbeitsabläufe.  Auch diese Modernisierungsschritte zur Verknüpfung von Erfahrung und Fortschritt tragen dazu bei, dass ECKERT als gefragter Ansprechpartner für Insolvenz- und Sanierungsfragen in Deutschland gilt.

Moderne KI-Modelle können unstrukturierte Daten effizient analysieren und liefern so eine geeignete Grundlage für weitere Arbeitsschritte. KI trägt zu einem schnelleren Lesen und Auffinden von Informationen bei. In Kombination mit Workflow Automation lassen sich auch komplexere Prozesse mit Präzision digital abbilden und können Arbeitsabläufen eine neue Struktur verleihen.

Unter der Leitung von Gründungspartner Dr. Rainer Eckert und Partner Markus Kohlstedt hat die Sozietät begonnen, ihre Arbeitsweise unter der Implementierung von KI weiter zu digitalisieren und verfolgt dabei das Ziel, Effizienz und Qualität bei wachsender Komplexität zu sichern.

Das Ergebnis sind strukturierte, skalierbare Prozesse und mehr Zeit für die eigentliche Mandatsarbeit.

Tech-Stack einer modernen Kanzlei

Bei ECKERT kommt Technologie überall dort zum Einsatz, wo die tägliche Arbeit durch die Bearbeitung großer Dokumentenmengen oder wiederkehrender Prüfungsschritte  geprägt ist.

Der Einsatz von KI fördert das Ziel, Informationen schneller verfügbar zu machen und juristische Entscheidungen auf einer soliden Datenbasis treffen zu können.

Dabei unterstützt Technologie auf zwei Ebenen:

1. Individueller KI-Arbeitsplatz

Anwält:innen und Sachbearbeiter:innen arbeiten bei ECKERT mit einem KI-Arbeitsplatz, der im Alltag Zeit spart und leicht zu bedienen ist.

Die Tools unterstützen bei Recherchen und liefern in Sekunden erste präzise Ergebnisse, Zusammenfassungen und Analysen mit Fundstellen.

Zudem lassen sich umfangreiche Dokumentenmengen in kürzester Zeit analysieren und kategorisieren. Relevante Informationen stehen unmittelbar für die nächsten Arbeitsschritte bereit, was einen spürbaren Effizienzgewinn gegenüber einer manuellen Auswertung darstellt.

2. Kanzleiweite Innovation

Parallel dazu entwickelt ECKERT eigene Anwendungslösungen, um standardisierbare Aufgaben in digitalen Workflows abzubilden.

Diese lassen sich flexibel an spezifische Mandate oder interne Abläufe anpassen und nahtlos in bestehende Strukturen integrieren.

Prozesse, die früher zahlreiche Einzelschritte erforderten, können heute strukturiert und dank der Unterstützung durch KI deutlich beschleunigt werden.

ECKERTs Strategie mit BEAMON

Hierfür setzt ECKERT auf BEAMON, eine Plattform, die KI-Arbeitsplatz und die kanzleiweite Innovation neuer Anwendungsmechanismenin einer Lösung vereint. Sie ist intuitiv nutzbar und erfordert keinen aufwendigen Trainingsprozess – ein entscheidender Faktor für den erfolgreichen Einsatz im Kanzleialltag.

Kanzleien, die KI und Automatisierung früh integrieren, sichern ihre Handlungsfähigkeit. Bei ECKERT steht dabei nicht die Einsparung von Ressourcen im Vordergrund, sondern die Ermöglichung reibungsloser Abläufe bei gleichbleibend hoher Qualität. Gleich geblieben ist das Wesentliche: die juristische Kernarbeit – präzise, gründlich und zuverlässig.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei der Integration von BEAMON war die offene Kanzleikultur. Bei ECKERT kommen juristische, wirtschaftliche und technologische Perspektiven in einem interdisziplinären Team zusammen. So entsteht eine Arbeitsumgebung, in der Raum für digitale Prozessoptimierungen und Innovationen geschaffen wird.

Die Sichtbarkeit von Kanzleien beim Thema KI wird schließlich mit Blick auf Recruiting und Ausbildung der nächsten Generation relevant. Für viele Talente ist der Umgang mit Technologie heute ein zentrales Kriterium bei der Kanzleiwahl, ähnlich wie fachliche Exzellenz. Auch insoweit lohnt es sich, Potenziale von KI und Automationen zu verstehen und in die tägliche Arbeitsweise einfließen zu lassen.

Portraits:

Dr. Rainer Eckert, Partner

Dr. Rainer Eckert ist Rechtsanwalt und Gründungspartner der ECKERT Rechtsanwälte Steuerberater Partnerschaftsgesellschaft mbB, Fachanwalt für Steuerrecht seit 1995, Fachanwalt für Insolvenzrecht seit 2006, seit 1998 regelmäßig bestellter Insolvenzverwalter im Bundesgebiet, Co-Vorsitz AGIS Insolvenzrecht & Sanierung im DAV, Schwerpunkte: Gesellschaftsrecht, Insolvenzrecht, Unternehmensverkäufe. Dr. Rainer Eckert ist zudem als Lehrbeauftragter an der Leibniz Universität Hannover tätig.

Welchen Einfluss wird Technologie auf Kanzleien und ihre Arbeitsweise in den kommenden fünf Jahren haben?

In den kommenden Jahren wird Technologie einen zunehmenden Einfluss auf die Arbeitsweise von Kanzleien haben, vor allem durch die Integration von KI in einzelne Abläufe und Arbeitsschritte. Aufgaben wie die Dokumentenprüfung und das Management von Fallakten werden effizienter gestaltet, was den juristischen Fachkräften mehr Zeit für komplexe und strategische Tätigkeiten verschafft. Auch der Umgang mit großen Datenmengen in Insolvenzverfahren oder Compliance-Fragen wird durch Technologie vereinfacht, wodurch schnellere und fundiertere Entscheidungen möglich sind. Kanzleien müssen jedoch sicherstellen, dass Technologie nicht nur effizient eingesetzt wird, sondern auch die Qualität der juristischen Arbeit und die persönliche Beratung weiterhin gewährleistet bleiben.

Wie gelingt es, Technologie nachhaltig in der Kanzleikultur zu verankern – jenseits einzelner Projekte?

Die nachhaltige Integration von Technologie erfordert einen langfristigen Ansatz, der über die Implementierung einzelner Projekte hinausgeht. Ein zentraler Aspekt ist dabei die Schaffung einer Kultur, die den Nutzen von Technologie als Ergänzung zur juristischen Expertise versteht. Dazu gehört eine schrittweise Einführung der entsprechenden Programme, fortlaufende Schulungen und die Förderung einer offenen Haltung gegenüber neuen Technologien. Erfolgreich kann die Verankerung von Technologie erst dann sein, wenn sie tatsächlich in gewöhnliche Arbeitsabläufe integriert ist und die Anwenderinnen und Anwender sie aktiv als Unterstützung ihrer Arbeit wahrnehmen. Des Weiteren müssen die IT-Infrastrukturen angepasst und ausreichend Ressourcen für die Weiterbildung der Mitarbeiter:innen bereitgestellt werden. Ohne eine kontinuierliche Evaluation der Anpassungen kann der Fortschritt dabei nicht gelingen.

Markus Kohlstedt, Partner

Markus Kohlstedt ist Rechtsanwalt und Partner bei ECKERT Rechtsanwälte. Er ist Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht mit den Themenschwerpunkten Insolvenzrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Restrukturierung und Beratung in der Krise sowie M&A. Markus Kohlstedt verantwortet die Digitalisierung zentraler Kanzleiprozesse.

Wie verändert sich die Rolle von Jurist:innen, wenn Technologie zum festen Bestandteil der Arbeit wird?

Die klassische Rolle von Juristinnen und Juristen bleibt erhalten, doch ihre Bedeutung als strategische Berater nimmt immer weiter zu. Technologie erleichtert in vielen Bereichen Aufgaben wie Datenanalyse und Dokumentensuche, was dazu führt, dass Jurist:innen mehr Zeit für die inhaltliche Auseinandersetzung mit komplexen rechtlichen Fragestellungen gewinnen. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass die juristische Expertise weniger wichtig wird. Vielmehr sollten Jurist:innen nun auch in der Lage sein, technologische Werkzeuge zu verstehen und sinnvoll in ihre Arbeit zu integrieren. Die Fähigkeit, Technologie als Ergänzung der eigenen Fachkompetenz zu nutzen, kann unter Umständen sogar zu einem Wettbewerbsvorteil führen.

Wie hat Technologie ihre tägliche Arbeitsweise bereits verändert?

KI kann unsere Arbeitsweise in der Insolvenzberatung und Insolvenzverwaltung spürbar bereichern. Sie ermöglicht es uns, große Datenmengen schneller zu sortieren, zu durchsuchen und Muster zu erkennen. Besonders in der Analyse von Finanzdaten oder bei der Dokumentensichtung spart uns der Einsatz von KI-Tools Zeit und gibt uns die Möglichkeit, uns stärker auf die strategische Beratung und individuelle Fallbetreuung zu konzentrieren. Sie ist eine wertvolle Unterstützung, die uns hilft, noch präziser und effizienter zu arbeiten, ohne dabei die menschliche Expertise aus dem Blick zu verlieren.

Der Erfolg bei Legal Tech Projekten wird häufig in erster Linie an der Effizienzsteigerung gemessen, das ist unbestritten ein wesentlicher Faktor. Gleichzeitig legen wir jedoch großen Wert darauf, dass die Qualität der Arbeit nicht nur erhalten bleibt, sondern idealerweise sogar verbessert wird. Legal Tech soll uns dabei unterstützen, präziser und schneller zu arbeiten, ohne bei der inhaltlichen Tiefe oder der Sorgfalt Abstriche zu machen. Nur wenn wir feststellen, dass ein Tool oder eine Technologie es uns ermöglicht, qualitativ hochwertigere Ergebnisse zu erzielen und gleichzeitig den Arbeitsaufwand zu reduzieren, kann dies als Erfolg betrachtet werden.